Wanderungen und Ökotourismus im Uralgebirge
Reisen in der Uralgegend werden leider oft mit gewöhnlichen
Reisen in anderen Ländern verglichen. Aber man muss bei solchen
Reisen einige Besonderheiten der russischen Natur berücksichtigen.
Die Strecken sind riesig lang, die Zivilisation ist sehr weit entfernt.
Gerade deshalb ist es eine unvergessliche Lebenserfahrung.
Die Natur ist unberührt und daher besonders
schön. Dieses Erlebnis kann man sich vorher nur schwer vorstellen – ringsumher
herrscht die
Natur, und Sie werden nur mit ihr allein sein! Obwohl unsere Reiseführer
ausgezeichnet vorbereitet sind und praktisch jeden Strauch des Naturschutzgebietes
kennen, sind sie im Laufe der Reise oft gezwungen, ein bisschen zu improvisieren,
weil mal das Wetter überrascht, mal die Flüsse
ihre Richtung geändert haben, mal ein niedergeworfener Baum den
Weg versperrt. Sie sind zu einem echten Abenteuer eingeladen!
Prikamje besitzt 2 Naturschutzgebiete.
Das Naturschutzgebiet „BASEGI“
„Basegi“ ist ein Naturschutzgebiet im Uralgebirge, das 200 km
von Perm entfernt ist. Das Gebiet hat 3 Berge und besteht aus 3
Teilen – dem
südlichen, dem zentralen und dem
nördlichen Teil. Die Spitzen dieser Berge gehören zu den höchsten
in der Gegend; von dort
bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf die riesigen und unberührten
Wälder
von Basegi. Diese Gegend ist für die Vielfältigkeit ihrer Flora
bekannt. Im nördlichen Teil liegt dichter
Nadelwald, die sogenannte Taiga, im südlichen der Laubwald. Es gibt
in dieser Gegend nur 3 Dörfer und
einige kleine Siedlungen. Es gibt nur wenige normale
Straßen, im Wald hingegen gibt es sehr viele Wege. Zahlreiche
Bäche
fließen die Abhänge hinab und münden in die 2
größten
Flüsse von Basegi – Uswa und
Wilwa.
Die Reisen können im Juli, im August oder im September
unternommen werden.
Naturschutzgebiet „Wischerskij“
„Wischerskij“ ist ein riesiges Naturschutzgebiet im Norden des
Permer Gebietes (gesamte Fläche ca. 2500 Quadratkilometer). Es erstreckt
sich vom Bezirk Krasnowischerskij im Süden bis zur Komi-Republik, die
an die Barentssee grenzt, im Norden. „Wischerskij“
ist das Land der Verblüffungen. Auf seinem Territorium befinden sich die
höchsten
schneeweißen Spitzen des Uralgebirges. Es ist ein unbewohntes Stück
wilder Natur. Die Bergspitzen geben Ihnen eine malerische Aussicht
auf Plateaus, Sümpfe und einzigartige
Felsen, die man auf dem Territorium des Naturschutzgebietes „Wischerskij“ überall
antrifft. Wie im Naturschutzgebiet „Basegi“ darf man eine Reise nur
mit einem Begleiter unternehmen, und die Besucherzahl ist auch hier begrenzt.
Sie können in Zelten an den Ufern der Bergflüsse übernachten. In dem
Naturschutzgebiet ist das Leben seltener wilder
Tierarten beheimatet, von denen
einige in der Roten Liste eingetragen sind. Am südlichen Ende
des Gebietes, nicht weit von dem Städtchen Krasnowischersk,
kann man Menschen treffen, die am Ufer des Flusses nach Diamanten suchen.
Deswegen trägt der Fluss den Namen Wischera – er nimmt seinen Anfang
im Gebirge, in der Tiefe des Naturschutzgebietes, folgt dann einer Biegung
und mündet
schließlich in den Fluss Kama. Das Naturschutzgebiet „Wischerskij“ enthält
das drittgrößte Diamantvorkommen in der Welt. Aber die Diamanten
liegen viel tiefer, als man denkt.
Eine 6-Tage-Reise mit Transfer Perm-Wischerskij-Perm (ca. 4,5-5
Stunden), Zelt/Boot, Reiseführer und einfachen Mahlzeiten kostet
ungefähr
400 Euro pro Person. Wegen der geografischen Lage und bestimmter Wetterbedingungen
ist das Naturschutzgebiet Wischerskij von Oktober bis Ende März unerreichbar.
Die Verwaltung des Gebietes stellt die Reiseführer zur Verfügung.
Touristen erhalten Unterkunft in den Holzhäusern (mit Banja – dem
russichem Dampfbad), die von den Mitarbeitern des Naturparks genutzt
werden. Die Gruppen sollten eine Größe von 2-8 Personen haben.
Das Naturschutzgebiet Wischerskij ist für erfahrene Reisende empfohlen.
Beispiel einer Wischerskij-Tour:
Erster Tag: Perm – Krasnowischersk.
Transfer von Perm zur nördlichen Stadt Krasnowischersk (etwa
330 km). Treffen mit dem Reiseführer, Besprechung der Tour und
Nahrungsmittelversorgung.
Übernachtung im Cottage in einem kleinen Dorf 3 km nördlich
von Krasnowischersk, am Ufer des Flusses Wischera. Banya.
Zweiter Tag: Krasnowischersk und Umgebung.
5 km mit dem Auto und noch 2 km zu Fuss vom Cottage entfernt
ist die Spitze des Berges Polyd (526 m hoch). Nach dem Aufstieg kehrt
man ins Dorf zurück.
Der zweite Aufstieg: auf den Berg Vetlan, einem einzigartigen
Felsen. Er ist nur mit dem Boot zu erreichen. Die Fahrt dauert
ca. 4 Stunden. Dieser Aufstieg lohnt sich wegen der schönsten
Aussicht auf die Umgebung. Übernachtung:
im Cottage. Banya.
Dritter Tag: Krasnowischersk – Dorf Waja – 71.
Quartal.
Die Reise bis zum 71. Quartal. Insgesamt 120 Kilometer. Dies
ist die südliche
Grenze des Naturschutzgebietes Wischerskij. Hier endet der Weg. Übernachtung
in einer Laubhütte.
Vierter Tag: 71. Quartal – Fels Tschuwal.
Hier beginnt der echte Ausflug. Die Rucksäcke sollten
gut befestigt werden. Der Aufstieg vom 71. Quartal auf die Spitze
des Tschuval-Felsens – Höhe
1000 Meter. Die Gesamtlänge beträgt 17 Kilometer.
Übernachtung im Zelt.
Fünfter Tag: Camping – der Listwennitschnyj-Felsen – Camping.
Der Aufstieg auf die Spitze des Listwennitschnyj-Felsens und – sofern
es die Möglichkeit dazu gibt –
des Tulimskyj-Felsens. Der Tulimskyj-Felsen, 1469 Meter hoch, ist
der höchste
Punkt des zentralen und nördlichen Urals. Aussicht auf die Umgebungen
des Ischerimfelsens und des Murawinyj-Felsens. Hier darf man fotografieren
und auch Videofilme drehen. Übernachtung im Zelt. Die Gesamtlänge
des Weges beträgt 20 Kilometer.
Sechster Tag: Camping – Listvennitschnyj-Wohnstätte – Bachtijarow-Grube.
Die Wanderung durch den Nadelwald (Taiga) zu der Listwennitschnyj-Wohnstätte.
Nach der Rast: Wanderung zur Bachtijarow-Grube. Bekanntschaft
mit der Familie Bachtijarow, Vertretern des Komi-Volkes. Beobachtung
des Biberlebens. Die Wanderung dauert den ganzen Tag, Übernachtung
im Zelt.
Siebter Tag: Bachtijarow-Grube – Tsitrini-Wohnstätte
Wanderung von der Bachtijarow-Grube zur Tsitrini-Wohnstätte.
Besichtigung der Bergkristalle-Mine. Fotos und Video des Berges
Ischirim. Gesamtzeit des Ausfluges ca. 5-6 Stunden.
Achter Tag: Tsitrini-Wohnstätte – Mojwa-Wohnstätte
Wanderung von der Tsitrini-Wohnstätte zur Mojwa-Wohnstätte.
Besichtigung der Ochlowotschnij-Schlucht und der Umgebungen der Berge
Ischirim und Molebnij. Gesamtlänge
der Wanderung: 18 km. Banya, Übernachtung in der Mojwa-Wohnstätte.
Neunter Tag: Aufstieg auf den Berg Ischirim.
Aufstieg auf den Berg Ischirim (Höhe 1331 m). Der Abstieg
vom Berg ist ziemlich steil, aber das Hauptgepäck muss auf diese Tour
nicht mitgenommen werden. Übernachtung in der Mojwa-Wohnstätte.
Zehnter Tag: Mojwa-Wohnstätte – Mündung
des Flusses Malaja Mojwa – Dorf Werchnerybnaja.
Wanderung zum Fluss Malaja Mojwa, dann zum Dorf Werchnerybnaja
an den Ufern von Malaja Mojwa – teilweise
mit dem Boot. Besichtigung malerischer Umgebungen, Ufer, kleiner Wasserfälle.
Übernachtung in/bei dem Dorf. Gesamtlänge: 10 km.
Elfter Tag: Dorf Werchnerybnaja – Mündung
des Flusses Bolschaja Mojwa.
Vom Dorf zur Mündung des Flusses Bolschaja Mojwa mit
dem Boot. Schöne Ufer, Panorama
und Tulimskij-Berg. Gesamtzeit: 6-7 Stunden. Übernachtung in den
Zelten am Ufer des Flusses.
Zwölfter Tag: Mündung des Flusses Bolschaja
Mojwa – Wischeras Stromschnellen – Lipja-Wohnstätte.
Eine Bootsreise zur Lipja-Wohnstätte, Besichtigung der Stromschnellen
am Fluss Wischera und der malerischen uralten Versteinerungen. Exkursion
und Besuch des allein stehenden Einzelgehöftes Lipja und – nach
Wunsch – der Höhle. Der Atem stockt Ihnen, wenn Sie mit
eigenen Augen die Aussicht auf den Tulimskij-Berg sehen. Banya, Übernachtung
in der Lipja-Wohnstätte.
Dreizehnter Tag: Lipja-Wohnstätte – 71.
Quartal – Stadt Krasnowischersk
Der Rückmarsch in die Zivilisation. Unterwegs: malerische
Ufer, Berge, Aussicht auf den Kuriskar- und den Tulimskij-Berg.
Vierzehnter Tag: Krasnowischersk – Perm.
Transfer bis zur Bushaltestelle. Bus nach Perm.
Fünfzehnter Tag: Gesondert zu bestellender
Tag.
Wann: Juni, Juli, August, Anfang September. Empfohlen wird August.
Achtung! Wegen der großen Distanzen und spezifischen Besonderheiten
der russischen Natur wird diese Reise relativ erfahrenen Personen
empfohlen. Große Gruppen sind nicht gewünscht.
Andere Reisen und Möglichkeiten
Obwohl die oben genannten Reiseprogramme den meisten Touristen absolut unbekannt
sind, bieten wir ab und zu auch gewöhnliche traditionelle Touren an.
Mountainbike-Reisen, auch extreme Expeditionen in das Uralgebirge, sind
möglich.
Nehmen Sie Kontakt mit
uns auf!
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