Einer der besonders interessanten Orte im Ural, die Stadt Kungur, ist
die drittälteste Stadt im Ural. 1663 wurde hier nach einem Gesetz
des Zaren Aleksej Michajlowitsch eine Festung gebaut, um Sicherheit und
Schutz vor den möglichen Angriffen
von Baschkiren zu bieten. Das Wort
„Kungur“ stammt aus dem Tatarischen und bedeutet „dunkel,
dunkelhäutig“.
Im Gegensatz zu den anderen Siedlungen im Ural ist es dieser Stadt gelungen,
den Reiz einer alten russischen Stadt aus dem 18. oder 19.Jahrhundert
zu erhalten. Die Sibirische Landstraße
hat Kungur in ein großes Handelszentrum verwandelt.
Und die Baumeister aus dem zentralen Russland, Wjatka und
anderen Städten
haben in der Architektur der Stadt den Empirestil, den Barock und den
Jugendstil miteinander verbunden.
Als Kennzeichen der Stadt dient der Handelshof.
Heutzutage ist dieses Gebäude eines der besten Denkmäler der
Handelsbaukunst, das bis
heute erhalten geblieben ist.
Die erhalten gebliebenen Kirchen, einzelne Stadtvillen und die originalen
Stadtviertel im kaufmännischen Bebauungsstil schmücken das Äussere
und schenken der Stadt eine besondere Attraktivität. Einzigartige
Meisterwerke sind die Kirche der Mariä Himmelfahrt und die Kirche
der Verklärung
Christi, die aus weißem Stein errichtet wurden. Ein wunderschönes
architektonisches Kirchenenssemble auf dem hohem Ufer des Flusses Iren
stellt die Kirche des Hl. Nikolaus und das Gebäude des Nonnenklosters
dar.
85 Kilometer weit von der Stadt entfernt, auf den malerischen Ausläufern
des Uralgebirges, befindet sich das Kloster des Hl. Nikolaus auf dem Weißberg.
Der Bau des Klosters dauerte über 15 Jahre, aber es existierte leider
nicht lange. Nach der Revolution wurde das Gebäude einer Irrenanstalt übereignet.
Der Wiederaufbau des Klosters begann erst im Jahre 1990, nachdem man endlich
entschieden hatte, der russisch-orthodoxen Kirche das Gebäude zurückzugeben.
Die Restauration ist zur Zeit immer noch nicht abgeschlossen, aber trotzdem lockt
das Kloster auf dem Weißberg viele Touristen an. Die Schönheit und die Majestät
des Klosters beeindrucken. Bei klarem Wetter beträgt die Sicht etwa 90 Kilometer!
Und man findet keine Worte für die Charakteristik der wunderschönen
Natur.
Interessant ist diese Gegend auch wegen ihrer Karstlandschaft. In den Karsttrichtern
entstanden schöne, tiefe Seen mit klarem Wasser. Einer dieser Seen befindet
sich mitten in der Stadt. In der Umgebung gibt es zahlreiche Eishöhlen
mit verschiedenen Stalagmitformationen. Die berühmteste und schönste
Eishöhle
ist die Kungurer Eishöhle. Nach den Einschätzungen der Wissenschaftler
beträgt
ihr Alter 10-12 Tausend Jahre. In dem schon untersuchten Teil der Eishöhle
befinden sich über 100 Grotten und 60 Seen. Die
Dimensionen der Grotten der Höhle beeidrucken - die Länge der „Riesengrotte“ beträgt über
70 Meter. Die Grotten sind mit Tropfsteinen geschmückt, die bis zu 2 Meter
lang sind. Wunderschöne Kristalle und Eissäulen
beeindrucken die Phantasie.
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