Tscherdyn – ehemalige Hauptstadt des
Urals
Tscherdyn, die älteste Stadt von Prikamje, ist nicht bloß reich an kulterelle
und historische Denkmälern, sondern bildet eine besondere Zivilisation.
Die erste Siedlung an der Stelle, wo sich heute Tscherdyn befindet, ist im
8-9.Jh entstanden. Im 12.Jh existierte schon auf dem Hügel, der später
Troizkij genannt wurde, eine grosse Siedlung, die von dem Komi-Volk gegründet
wurde. Komi-Volk besiedelte bzw. besiedelt den nürdlichen Teil der Region.
Damals wurde diese Siedlung von Komi "Tscherdyn" genannt, was "an der Flussmündung"
bedeutete. Hiesige Einwohner führten den Handel mit Persien, Ostrom, Choresm
usw., bevor die Russen in den Ural kamen.
Im 15.-17 Jh war Tscherdyn Verwaltungs-, Militär-, Handwerks-, Handels- und
Religionszentrum der Region.
Bemerkenswert ist auch die Rolle der Stadt Tscherdyn in der Eroberung Sibiriens.
Von hier aus wurden Bau- und Militärtruppen, Handwerker, Kaufleute, Priester
in die neulich gegründeten Städte Pelym und Werchoturje geschickt.
Diese Leute haben dem Eindringen der russischen Kultur in die sibirische Region
beigetragen.
Nach der Erscheinung des neuen Weges nach Sibirien - Babinowsker Weges- wurde
die Stadt nicht mehr ein Umschlagspunkt. Diese Rolle haben solche Städte
wie Solikamsk, Kungur und später auch Perm übernommen.
Wir empfehlen, die Bekanntschaft mit der Stadt auf dem Troizker Hügel anzufangen. Troizker Berg, auf dem noch der Wall - der Rest der Kremler Mauer- gut erhalten
ist, gilt als wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.
Von hier aus öffnet sich eine wunderschöne Aussicht auf das Stadtzentrum,
den Fluss Kolwa und die Ferne jenseits des Flusses.
Wie auch viele russische Städte hat Tscherdyn einige Brände überlebt. Jedoch
gibt es zahlreiche Gebäude aus dem 18-19 Jahrhundert.
Der majestätische Glockenturm der Himmelfahrtskathedrale (18.-19.Jh) dient
als Hochdominante des Stadtpanoramas. In dem architektonischen Äussere verwickeln
sich frühzeitige Traditionen des russischen Nordes mit den Griffen der Uraler
Baukunst der 2.Hälfte des 18.Jahrhunderts . Das widerspiegelt sich in Kirchen,
gesellschaftlichen Gebäuden, kaufmännischen Häusern und Läden.
Die Tscherdyner haben viele Reliquien erhalten, die heute der ganzen Welt
bekannt sind. Das sind: Permer Tierstil, Permer hölzerne Götter und einzigartige
Ikonen.
Über die Geschichte und Natur der Region kann man viel Neues erfahren, wenn man
das Heimatkundemuseum besucht, das den Namen des russischen Dichters Puschkin
trägt.
Auch
die Umgebungen von Tscherdyn sind an Sehenswürdigkeiten reich. Auf
der alten Petschorsker Landstrasse, entlang die früher kaufmännische
Wagenzüge
fuhren, befinden sich zahlreiche Siedlungen, die ihre eigene einmalige Geschichte
und architektonische Denkmäler haben. Das sind die Kirche der Mariä Verkündigung
(gebaut 1785) im Dorf Poktscha, die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit in der
Siedlung Wielgort, die Ausgrabungen im Dorf Iskor, wo sich früher eine
alte Stadt lag.
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